Mittwoch, 14. November 2012

Namaste Austria.

Liebe Leser,

gestern abend bin ich nach einer problemlosen Rückreise und mit mindestens 5 kg mehr Gepäck als bei der Hinreise, wieder in Allerheiligen angekommen.

Ich genieße die frische, saubere Luft, ein sauberes Bad, ein gemütliches, sauberes Bett, das trinkbare Leitungswasser und vieles mehr wieder sehr :-)

LG und bis zum nächsten Mal! Wer weiß ;-)
Kathi

Montag, 12. November 2012

Heimwärts.

Liebe Leser,

mein letzter Tag in Goa ist angebrochen. Gestern abend bzw. heute reist auch ein Großteil unserer "Crew" ab. Wir haben uns am Strand zusammengefunden und miteinander gespeist, gechillt und geblödelt.

Heute verbringen wir den Tag am Strand und freuen uns über überdurchschnittlich hohe Wellen, das wird lustig :-) Abends gehen wir in mein Lieblingsrestaurant und um 22:30 Uhr holt mich mein Taxi ab. Morgen um ca. 17:30 Uhr bin ich wieder in Allerheiligen.

Zum Abschluss hab dank Sitzstreik bei der Inderin, die mich übern Tisch gezogen hat, eine für mich noch ganz passable Lösung rausgeschlagen. Bin jetzt als Ersatz in Besitz eines dunkelblauen Wandbehangs, weiß zwar noch nicht was ich damit mache, aber ich bin zufrieden. :->

Bye bye India, schön war's, und Happy Diwali!

LG
Kathi

Sonntag, 11. November 2012

Letzte Tage in Goa.

Liebe Leser,

morgen ist mein letzter Tag hier in Goa, bevor ich Dienstag früh ins Flugzeug steige. Bin am Packen und am Sachen verschenken (feuchtes Klopapier, Sonnencreme oder Moskito-Spray ist hier begehrte Ausrüstung für andere Reisende), damit meine vielen Souvenirs und Klangschalen ja auch Platz haben im Rucksack :->

Wie es so sein muss, wurde ich auch von einer Inderin über den Tisch gezogen, habe mich einlullen lassen und bin selbst schuld, auch hier bewahrheitet sich wieder mein Spruch: Ist ein Thai/Inder/Asiate freundlich zu dir, will er dir was verkaufen und zieht alle Register. Das trübt meine letzten Tage ein bisschen, aber gehört wohl zur Indien-Erfahrung mit dazu. Gehe heute zu der Dame streiten. Es geht ums Prinzip. :->

Gestern haben wir den Kochkurs gemacht und im Anschluss unsere Köstlichkeiten verkostet.

Hier gibt es ein paar neue Fotos.

Abschließend kann ich über Indien sagen, dass es ein sehr schönes Land ist, das kulturell in jeder Hinsicht eine Menge zu bieten hat. Es hat auch mehr Ecken und Kanten als Thailand. Aber es ist auch anstrengend zu bereisen - nicht dass es nicht machbar ist, aber man braucht definitiv gute Nerven und viel Zeit. Vorgestern haben zwei Mädls aus unserer Gruppe über 4 h vorm Reisebüro auf die Info, ob sie jetzt ein Zugticket zur Weiterfahrt ergattern konnten oder nicht, gewartet. Andere konnten erst nach 11 h Verspätung ihren Nachtzug (der dann wohl keiner mehr war :-> ) besteigen.

Ich habe auch Leute erlebt, die zwei Monate durch Indien reisen wollten und sich nach wenigen Wochen nach Goa zurückgezogen haben und hier ihre Zeit bis zur Weiterreise ins nächste Land am Strand verbringen. Hier lässt es sich aushalten. Goa ist nicht Indien, hier erwartet einen mehr Bekanntes, mehr Westliches. Und ich habe auch Menschen getroffen, die ihre Reise abgebrochen haben, weil ihnen Indien zu viel abverlangt hat, es war zu anstrengend, und wenn dann auch noch gesundheitliche Probleme dazukommen, ist der Spaß vorbei.

Nach insgesamt zwei Monaten Asien, bin ich glaub ich gut geeicht. :-) Ich war diesmal gut vorbereitet, habe beim Essen gut aufgepasst und das hat sich bezahlt gemacht. Im Großen und Ganzen wurde ich von "Delhi Belly" (wie Magen-Darm-Beschwerden hier nennen) so gut wie verschont. Auch sonst war bisher nix dabei, wo ich mir nicht selbst helfen konnte. Auch das Straßen-Überqueren habe ich perfektioniert. Hier ist es nicht so schlimm, aber zB in Jaipur bin ich dann immer voran gegangen, die anderen mir nach ;-) Und mein Lehrgeld in Sachen "über den Tisch gezogen werden" hab ich hier in Goa auch gezahlt.

Es ist auch ein guter Zeitpunkt, um heim zu fahren. Während vor zwei Wochen hier am Strand noch genau nix los war, weil die Saison jetzt erst startet, geht es jetzt schon merklich runder. Inzwischen hat schon fast alles offen, und täglich kommen mehr Bleichgesichter an.

Jetzt war das erstmal genug Asien :-) Es gibt schließlich noch viele andere Ecken zu entdecken!

LG
Kathi

PS. Ich war ja so super vorbereitet, dass ich genau an Diwali, dem größten Fest Indiens, am 13.11. heimfliege. Das ist das große Lichterfest und hat so die Größenordnung wie bei uns Weihnachten. Ich verpass es also genau. Darum haben wir uns Diwali-Lampions gekauft, die wir heute abend noch an der Strandhütte von meiner Freundin Maggie aufhängen werden, und werden vorfeiern. :->

Donnerstag, 8. November 2012

Pepper-High-Effekt.

Liebe Leser,

es ist erstaunlich, welche Auswirkungen eine Ernährungsumstellung hat. Ich esse nur mehr vegetarisch und gezwungenermaßen meistens scharf. Hier ist so gut wie alles scharf. Sogar die Burger beim Mc Donalds. :->

Vegetarisch deshalb, weil meine vielleicht fünf Versuche, Fleisch zu essen, in den allermeisten Fällen nicht mundeten und ich es stehen hab lassen. Zitat einer Mitreisenden: "Wer in Indien Fleisch isst, ist selbst schuld."

Also Gemüse. Davon gibt es viel, reichlich und frisch - alles wird frisch gekocht, und das schmeckt man auch. Selbst wenn wir am Vorabend schlemmen, fühle ich mich am nächsten Tag weit nicht so geplättet, hab kein Sodbrennen am Morgen und fühle mich weit nicht so "voll".

Ich gewöhne mich auch an die Schärfe. Dachte immer, Schärfe überdeckt die Gewürze, aber im Gegenteil - es verstärkt den Geschmack. Vorgestern habe ich eine sagenhafte vegetarische (scharfe) Lasagne gegessen - die geschmackliche Intensität des Gemüse, verursacht durch die scharfen Gewürze und natürlich das pure, unbehandelte, frische Gemüse - war der Wahnsinn. Das Capsaicin regt die Durchblutung, und auch die der Geschmacksrezeptoren an, dadurch werden Geschmäcker intensiver wahrgenommen.

Das bisserl Schwitzen mehr macht dann eigentlich auch keinen Unterschied mehr. :->

Scharfe Gewürze bzw. Nahrungsmittel sind dabei nicht nur gesund (antibakteriell, vitaminreich), sondern machen auch noch glücklich: Der Körper empfindet Schärfe nicht als Geschmack, sondern als Schmerz, und das bewirkt, dass Endorphine ausgeschüttet werden. Das ganze heißt dann tatsächlich Pepper-High-Effekt. :-)

Meine Lieblingsspeise hier ist Paneer Butter Masala mit Knoblauch-Naan: Also eine Art Cottage-Cheese in einer Tomaten-Gemüse-Sauce mit scharfem Masala-Gewürz, und dazu frisches Knoblauch-Fladenbrot. Das Fladenbrot reisst man in kleine Stücke und macht kleine "Schaufeln" daraus, mit denen man den Eintopf dann isst.

Was mag ich hier sonst gerne - natürlich die Südfrüchte, Ananas, Wassermelone, Papaya, Orange. Leider ist grad nicht Mango-Saison, daher kommen die Mango-Shakes aus dem Tetrapack, darum bin ich eher auf Ananas umgestiegen. :->

So gesund wie diesen Monat hab ich glaub ich überhaupt noch nie gegessen. Damit mein Körper aber nicht allzu verwirrt ist, muss natürlich ab und zu ein Nutella-Pancake her. ;-)

Ein Packerl Masala-Gewürz kommt mit nachhause, und wir machen vielleicht morgen noch einen Kochkurs.

LG
Kathi

Mittwoch, 7. November 2012

Am Strand.

Liebe Leser,

wir haben echt den Mega-Stress hier in Goa. Beweisbild:



Und das war es im wesentlichen auch schon wieder mit den Neuigkeiten. :-)

LG
Kathi

Sonntag, 4. November 2012

Stories, made in India.

Liebe Leser,

la la la, heute wieder Sonnenschein! :-D Und weil ich hier sonst auch schon alles hatte, hat sich heute der obligate Sonnenbrand noch dazugesellt! Geht wohl nicht ohne bei mir!

Hier ein paar Erinnerungsstücke der letzten Wochen, bunt durcheinandergewürfelt, wie sie mir grad eingefallen sind, getippselt am Strand, wo ich grad dem Sonnenuntergang überm Meer entgegensehe:

Der Turbanator.
In unserer Reisegruppe, und jetzt auch noch im gleichen Hotel wie ich, hatten wir einen Deutschen dabei, der definitiv das Meiste aus seinem Trip herausgeholt hat. Gleich an den ersten Tagen hat er sich einen glitzernden, weißen Touristen-Turban gekauft und ist damit - entsprechend aufmerksamkeitserregend - durch Indien getourt. Deshalb haben wir ihm den Namen "Turbanator" verpasst. Das komplette Highlight war, als wir in Agra im Stau standen. Winken und lachen der Inder auf den diversen Gefährten da draussen war da noch harmlos, als er auch noch das Fenster weit öffnete und "Hare Krishna!" hinausschrie, lagen wir alle vor Lachen am Boden. Die Inder auch. :->

Die Shopping-Queen.
Weiters hatten wir in unserer Reisegruppe eine Kanadierin, die sich etwas - sagen wir - auffallend benahm. Gleich am ersten Abend erwischte sie zu viel Bier, ging zur Küchentür, öffnete sie, und schrie hinein: "Where is my food!!!", nur weil sie als letzte ihr Essen serviert bekam. Jetzt ist mir die Bedeutung von "fremdschämen" in jeder Facette sonnenklar.

Im weiteren Verlauf der Reise hat sie in jedem Basar geshoppt. Nicht wie unsereins, besinnt auf Gewicht und Volumen - da es ja in den Rucksack passen muss - , brachte die Shopping-Queen von Haus aus gleich einen Koffer im Koffer mit, was dann während der Reise auf eine Tasche, in die dann mehrere weitere vollgestopfte Taschen passten, erweitert wurde. Während wir unseren Rucksack alleine über Bahnhöfe schleppten, brauchte Madam natürlich Gepäckträger, und auf der Fahrt vom Flughafen Goa zum Hotel, durfte ihr Mega-Koffer sogar einen der (abgezählten) 12 Sitzplätze einnehmen, wir Menschen mussten uns halt ein bissl zusammenquetschen, damit das Gepäck der Lady Platz hatte.

Ali-Baba-Hosen.
Wir wurden schon gefragt, warum denn bitte alle Touristen diese weiten, locker mal gleich 20 kg mehr auf die Hüften zaubernden Pluster-Plump-Hosen tragen. Die Antwort ist komplett einfach - zu Hause tragen wir kurze Hosen oder kurze Röcke, was in Indien nicht angebracht ist (hier SOLLTE alles mindestens knielang sein), und das flatterweite Zeug hingegen ist so angenehm bei der Hitze!

Ich bin inzwischen übrigens auch in Besitz solcher Hosen, auch von zwei Tunikas, das ist echt sehr, sehr angenehm. Von meiner Kleidung hab ich schon einiges entsorgt, ich hatte ja nicht viel dabei, aber was ich dabei hatte, das ist nach 3 Wochen Indien schon so grauslich und dreckig (hier wäscht man mit der Hand - die Sachen werden auch in der Wäscherei nicht sauber), dass ich es gerne wegschmeiß und mir stattdessen einen schönen Seidenrock (oder zwei oder drei....) und ein paar Souvenirs mit nach Hause nehme.

Tiere.
Indien ist ein riesengroßer Tiergarten. Gut, dass ich vor Hunden keine Angst habe, die sind hier nämlich überall. Ebenso wie Kühe und Büffel. Vorgestern hat es unter meinem Balkon gegrunzt, ein Schweinderl hatte sich in den Hotelgarten verirrt. Wir haben auch Kingfisher (Eisvögel), übrigens auch Namensgeber des indischen Biers, Ratten, Mäuse, Schmetterlinge in allen Farben und Formen, viele Greifvögel, Ziegen, Schafe, Hendln gesehen. Viiiiiiel mehr als bei uns bzw. in "freier Wildbahn".

Tückisch sind die Mücken, die Krankheiten wie Dengue-Fieber oder Malaria übertragen können. Am besten hilft immer noch lange Kleidung, besonders abends, und Moskitospray sprühen, sprühen, sprühen...

Armut.
Sicher auch weil ich diesmal in einer Gruppe gereist bin und uns der Guide nicht alles gezeigt hat, und ich von Thailand auch schon einigermaßen vorbereitet war, hat mich das Thema Armut diesmal nicht so getroffen. Aber ich habe auch so genug gesehen. Und deshalb freue ich mich, wenn ich bei Schulen vorbeikomme, wo gerade unterrichtet wird, oder die Kinder in Schuluniformen heimlaufen sehe. Wollte eventuell auch ein SOS Kinderdorf besuchen, aber jetzt wo ich Zeit hätte, sind alle Kinderdörfer von Goa einfach zu weit enfernt. Der Besuch bei meiner kleinen Kambodschanerin ist aufgeschoben, aber nicht aufgehoben.

Kleidung.
Bei aller Armut und allem Dreck rundherum, sind das sauberste hier - die Menschen selbst. Sie kommen immer sauber und adrett daher, sei die Kleidung auch schon 10 x geflickt. In Udaipur haben wir die Menschen (mit einem Auge) beim Waschen im See beobachtet. Sie waschen sich selbst und ihre Kleidung im See, an Flüssen, in Wassertanks (die auch einfach mal so am Rande eines vielbefahrenen Highways stehen).

Tradition und Varanasi.
Varanasi hätte ich wirklich gerne gesehen, aber es war bei meiner Tour nicht dabei und jetzt ist es zu weit weg. Das (ideale) Leben der Inder von 84 Jahren teilt sich in vier Viertel: Bis 21 Jahre aufwachsen, lernen. Bis 42 Jahre heiraten, Kinder, Haus/Firma aufbauen (wobei es in der Praxis so ist, dass man mit 26 schon schief angeschaut wird, wenn man noch nicht verheiratet ist; und grad hier in ländlicheren Gegenden ist es Gang und Gäbe, dass die Eltern den Ehepartner aussuchen). Bis 63 das ganze stabilisieren und für die nächste Generation bereit machen. Ab 64 spirituelle Erfüllung finden. Ja und mit 84 Jahren, sollte der letzte Weg theoretisch für jeden in die heilige Stadt Varanasi führen. Jeder sollte sich selbst um seinen Scheiterhaufen kümmern, um dann dort nach dem Tod seinen ausgedienten Leib verbrennen zu lassen. Die Überreste werden im Ganges entsorgt. Pikante Details aus Erzählungen von Leuten, die dort waren, lass ich an dieser Stelle aus.

Heirat.
Ich traute meinen Augen nicht, als ich heute die Zeitung gelesen habe. Es gibt einen Teil mit Heiratsanzeigen, aber nicht wie bei uns: Hier schalten zum Großteil die ELTERN die Anzeigen. Am meisten musste ich über eine Anzeige lachen, wo die Eltern nicht nur den Lebenslauf, sondern gleich auch gesundheitliche Daten sowie das Horoskop (Geburtstatum) wissen wollten!

Generell ist es wohl so, dass beim Großteil der Jugendlichen nach wie vor die Eltern die Ehepartner aussuchen. Ein Mädl von hier, ca. 18, hat uns erzählt dass sie einen Freund hat, ihre Eltern das aber nicht wissen dürfen, weil sie die Wahl treffen (werden).

Silent Noise-Partys.
Hier in Goa gibt es am Strad ein striktes Bebauungs-Verbot - es gibt also keine Betonbauten direkt am Strand, was ich seeeehr positiv finde - sondern nur Bambus- bzw. Holzbauten. Ähnlich streng sind die Lärmvorschriften, kein Lärm nach 22 Uhr. Die geschäftstüchtigen Inder haben sich da natürlich was einfallen lassen: Es gibt hier Kopfhörerpartys. Jeder kriegt einen Kopfhörer, wo er unter ein paar Musikstilen wählen kann, zwei bis drei DJs machen Live-Musik. Dann tanzt man mit diesem Kopfhörer durch die Gegend, wie wenn man auf einer ganz normalen Party wäre. Die Licht-Effekte sind auf die Musik abgestimmt. :-> Stell ich mir lustig vor. Gestern war so eine Party, leider konnten wir nicht spechteln, weil das Gelände - wohl genau wegen Leuten wie uns :-> - mit Sichtschutz versehen war. Sieht sicher lustig aus, wenn sich eine Menge ohne hörbarer Musik bewegt!

Morgen reisen die letzten beiden aus meiner Reisegruppe ab. Ich halte dann hier allein die Stellung. Einer Australierin aus unserer Gruppe haben sie am Flughafen den Pass und Bargeld gestohlen - im Pass war auch das indische Visum drin - jetzt kann sie nicht ausreisen und sitzt seit Tagen in Mumbai fest, bis sie ihr Visum neu ausgestellt bekommt, die Arme.

LG
Kathi

Samstag, 3. November 2012

Regnerische Tage in Goa.

Liebe Leser,

nachdem wir unter sternemklaren Himmel gestern abend unsere Füße in den Sand stecken, ein paar Gin Tonic schlürfen und als international zusammengewürfelte Truppe bis spät über Gott und die Welt diskutierten, hat sich genau am Rückweg der Himmel wieder in Wolken gehüllt. Es hat wieder geregnet, und heute morgen hat es stundenlang gewittert, richtiggehend aus Eimern geschüttet. Aber es ist zumindet nicht kalt, man kann mit den Tagen schon was anfangen, großteils gestalten sich die Tage regenfrei.

Wie lange das Wetter noch schlecht ist, kommt darauf an, welchen Inder man fragt. Der eine sagt, morgen wird es wieder schön, der andere sagt, noch ein paar Tage und der dritte sagt, wenn der Himmel so aussieht wie jetzt, kann man mit einer Woche Regen rechnen.

Wie auch immer. Ich habe noch immer keine Lust mehr auf Touren oder indische Öffis, daher nehme ich die Tage wie sie kommen, erkunde in den Regenpausen zu Fuß die Buchten und das Hinterland, um dann wieder am Strand unter Dach in einem Restaurant einen Masala Chai (scharfen indieschen Tee) zu schlürfen. Wir haben inzwischen auch ein paar Restaurants gefunden, wo wir bedenkenlos essen können, wo es von der Qualität und der Hygiene her passt, darüber bin ich auch sehr froh.

Selbst kochen ist nämlich de facto unmöglich. Erstens hab ich keine Küche, zweitens gibt es keine Supermärkte und drittens... kostet ein indisches Curry mit Fladenbrot als Abendessen plus ein Drink hier im Touristen-Ort umgerechnet 4 Euro. :->

Ich denke auch, das ganze werde ich, selbst im Fall dass es jetzt tatsächlich noch 10 Tage regnen sollte, hier an der wenn auch etwas grauen Traumkulisse noch gut aushalten können. :->

Ich bin auch (wieder) ganz froh, keine Bambushütte zu bewohnen, Maggie erzählte mir heute, dass sie heute früh nicht nur drei Kühe auf ihrer Veranda hatte (die sich vorm Gewitter schützen und unterstellen wollten), sondern dass es das Wasser an den Seiten ihrer Hütte hineingedrückt hätte. Bin noch immer am Verhandeln mit meinem Hotel, möchte in ein günstigeres Zimmer zu einem besseren Preis als den, den ich über's Internet vorab gebucht habe, übersiedeln - bin ja schließlich zwei Wochen da, da muss schon was gehen - , morgen weiß ich mehr. Auch wegen dem Regen, bin ich über den Komfort eines Hotelzimmers jetzt echt froh.

Verhandlung ist hier alles. Man kann davon ausgehen, dass ca. 1/3 bis ca. der halbe Preis von dem vom Inder veranschlagten in Ordnung ist. Und man darf da echt nicht zaghaft sein. Am besten, man sucht aus, lässt sich den Preis nennen, und wenn der Inder mit dem Preis nicht entsprechend runtergeht, steht man auf und geht. So gut wie immer laufen sie einem dann nach, und siehe da, der günstigere Preis geht auf einmal doch. Diese Strategie funktioniert auch besonders gut in der Gruppe. :-> Ist eine Umstellung für uns Europäer, aber hier ist es das Gesetz. :-)

Werde in den nächsten Tagen, wenn es mich freut, ein paar Geschichten der letzten Wochen hier niederschreiben. Auch, damit ich sie selbst nicht vergesse. :-)

LG
Kathi

Donnerstag, 1. November 2012

Zyklon "Nilam" laesst gruessen.

Liebe Leser,

im Suedosten Indiens, ungefaehr gegenueber von mir auf der anderen Seite des Zipfels Indiens, wuetet der Zyklon "Nilam". Bei uns ist alles gut, wir spueren nur die Auslaeufer in Form von Schlechtwetter - angeblich zwei Tage Regen und Wind. Den Indern ist so kalt, dass sie mit Jacke rumlaufen, was wir wiederum witzig finden.

Ich vertroedle die Zeit mit Spaziergaengen sofern es das Wetter zulaesst, quatsche mit InderInnen ueber Gott und die Welt, kaufe Souvenirs, trinke mit anderen Reisenden Chai (indischer Tee), wir futtern gemuetlich und lassen so die Tage vorbeiziehen, warten auf schoeneres Wetter.

Meine Mitreisenden der Rundreise reisen nun laufend ab, aber ich hab am Strand wieder neue Leute kennengelernt, fad wird mir nicht, es findet sich immer wer fuer Ausfluege, Touren, Abendessen oder Einkaufen. Heute habe ich mir als Geschenk fuer mich selbst eine Klangschale gekauft. Bekam auch gleich eine Einschulung, wie man damit richtig massiert, meditiert, "heilt".

Essen tun ich schon "richtig". Die gaengisten indischen Gerichte kenn ich (und kann ich aussprechen, auch ohne sie von der Karte zu lesen ;-) ), Essen mit den Fingern und ohne Besteck, dafuer mit indischen Brot, funktioniert auch schon recht gut. Fuer mich Fleischtiger ist es auch eine neue Erfahrung, so viel vegetarisch zu essen. Es gibt hier zwar Fleisch, aber meistens schmeckt es genau gar nicht gut.

Nix desto trotz haengen einem die indischen Currys immer schon mal wieder zum Hals raus, da ist man dann schon froh, dass es hier auch Pizza, Nudeln, Steak gibt. Jedenfalls mache ich schon die Erfahrung, dass vegetarisches Essen im Grunde sehr bekoemmlich ist (sofern es nicht zu stark gewuerzt ist), ich esse wesentlich weniger Junk Food als sonst auf meinen Reisen (gaebe es hier auch gar nicht), darum fuehl ich mich auch nicht - wie sonst immer, da Junkfood de facto ja keinen Naehrwert hat - "leer". Das Schwarzbrot geht mir schon ab, aber nicht so stark wie sonst.

Gesundheitlich auch alles ok.

LG
Kathi