Samstag, 13. Oktober 2012

Welcome to Delhi.

Liebe Leser,

die Anreise ist geschafft. In OÖ im Flughafentaxi Richtung München hat es noch gemütlich angefangen, wir waren zu zweit die an diesem Morgen nach München chauffiert wurden - mein Mitreisender hat uns dann sogar noch einen Kaffee bei sich zuhause spendiert weil wir noch gemütlich Zeit hatten.

Der Flug von München nach Doha war ok, ich saß ganz hinten im Flieger und es waren einige Reihen frei, wir haben uns aufgeteilt und hatten dementsprechend gut Platz, um auch die eine oder andere Stunde Schlaf zu erwischen. Die fidele quatschvergnügte südtiroler Damenrunde hinter mir habe ich mit Ohropax unter Kontrolle gebracht :->

Beim Boarding in Doha zum Anschlussflug nach Delhi dann eine Überraschung: Economy war so überbucht, dass ich und einige weitere Mitreisende kurzerhand auf Business-Class upgegradet wurden. Es soll echt schlimmeres geben :-D Gezählte 10 Knöpfchen auf der Armlehne zur optimalen Einstellung der Sitz- bzw. Liegeposition. Der Sitz verwandelt sich auf Knopfdruck in ein Bett. Zwei Stewardessen für 12 Leute in unserem Abteil der Business-Class. Herrlich.

Neben mir saß ein Inder, Shashi, Manager bei der Indischen Telekom, der mir an diesem Abend noch maßgeblich behilflich sein sollte. Man quatscht, worüber man halt so quatscht, wenn man im Flugzeug nebeneinander sitzt, habe ihm noch erzählt, dass ich eine Abholung zum Hotel gebucht habe und dass ich hoffe, dass sie auch wirklich da sind.

Waren sie natürlich nicht (Willkommen in Indien). Es gibt gute (= im Flughafengebäude) und böse (= vor dem Flughafengebäude) Taxi-Schalter. Weit und breit keiner mit einem Schild mit meinem Namen drauf. Ist man auch einmal aus dem Flughafen draußen, kommt man auch nicht mehr rein. Schlecht, wenn man dann ein Taxi braucht. Es raten alle inkl. Reiseführer von einem Taxi von vor dem Flughafen ab.

Shashi hat mein Hotel angerufen, die zwar bestätigten, dass sie mich abholen sollten, weil aber die Reiseagentur das nicht über sie gebucht hat sondern ich direkt, kam die Abholung nicht zustande. Fertig. Hat mir natürlich niemand gesagt.

Ich traf dann noch Ulrike, eine Deutsche, die so wie ich auch von ihrem Shuttle-Dienst hängen gelassen worden war. Super. Halb vier Uhr morgens allein in einer 12-Millionen-Stadt und keinen Plan, wie du sicher in dein Hotel kommst. Genau die Situation, die ich vermeiden wollte.

Nach einigem Hin und Her, hat uns Shashi dann geholfen und mit den Taxi-Menschen einen Deal zum Fixpreis (an den sich der Taxifahrer am Ende natürlich nicht mehr erinnern konnte) vereinbart: Die Damen werden gemeinsam mitgenommen (allein wär ich da nicht eingestiegen), da unsere Hotels nicht so weit auseinanderliegen. Um sicher zu gehen, hat sich Shashi vorher auch noch Namen, Taxi- und Tel.Nr. des Taxlers aufgeschrieben. Dass dem Kerl auch wirklich klar ist, dass er Probleme kriegt, wenn hier was schiefgeht. Zuerst wird Ulrike abgeliefert, dann ich. Nach ziemlich langer Suche waren dann beide Hotels gefunden. Der Taxler fing dann am Schluss wild mit mir zum Diskutieren an und rief sogar seinen Chef an, dass der vereinbarte Preis angeblich kein vereinbarter Preis und viel zu niedrig war. Typische Touristen-Abzocke. Und genau der Grund, warum man diese Taxis meiden sollte.

Da wir eh schon vor der Tür meines Hotels standen, kamen mir dann der Gepäckträger und der Hotel Manager zu Hilfe, haben mit dem Taxler ziemlich laut diskutiert und ihn dann weggeschickt.

Was lerne ich daraus, genau das was ich eh schon weiß: Hier werde ich sicher nicht nochmal alleine Taxi fahren. Shashi und der Hotelmanager haben mir auch ihre Telefonnummern gegeben, falls ich nochmals ein Taxi brauche ;-) oder sonst irgendein Problem habe, kann ich jederzeit anrufen.

Mein erstes großes Erlebnis in Indien also :-) Heute, am 1. Tag hier, mache ich, nachdem ich etwas Schlaf nachgeholt habe, das, was ich immer am 1. Tag mache: Schwitzen. :-)

Ich lasse es langsam angehen, hab heute schon einen Spaziergang gemacht und mich jetzt wieder mit WLAN :-D ins Hotelzimmer verzogen. Später werde ich nochmals Richtung Markt aufbrechen, das Inder-Englisch ist so schwer verständlich, gut dass ich mein Netbook dabei hab und mir auf Google Maps selbst nachschauen kann, wie ich dorthin komme. :-)

Kulturschocktechnisch kann ich nur sagen - gut dass ich schon in Bangkok war. Der Dreck ist mehr, die Inder sind unfreundlicher als die Thais, aber sie hupen mindestens genau so viel, ansonsten bin ich jetzt erstmal gar nicht so verschreckt, weil es soooo unterschiedlich - bis jetzt - gar nicht ist. Nur dass hier halt auch Kühe auf den Straßen rumstehen und Anhänger ziehen. Und natürlich, das Thema Armut. Unter meinem Hotelzimmerfenster schlafen die Leute auf der Straße.

Wenn ich auf der Straße gehe, sind da fast nur Männer. Ich trage eher lange Kleidung und versuche, nicht aufzufallen. Natürlich bin ich trotzdem "schon wieder" der Alien. Meine in Thailand eingeübte "Danke nein, ich brauche weder dein Tuk Tuk noch deine Rikscha, will auch nicht zum Buddha xy gebracht werden oder sonst was von dir"-Handbewegung, funktioniert hier auch einwandfrei.

Also soweit erstmal alles unter Kontrolle und im grünen Bereich.

Fotos gibt's noch keine, das Bild hier verdeutlicht jetzt eh mal gut genug, was hier abgeht. :-)

LG
Kathi

2 Kommentare:

  1. Namaste! Wow, Kathi, das klingt ja schon wieder sehr nach "what a trip" bzw. "good for you but better for me"!! ;-))
    Erst business-class, dann Taxler-Spass... hihi

    Well, you're in Asia!
    Freu mich schon auf mehr indian spirit!

    GLG
    Sabine

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  2. Yep, I'm in Asia. :-) Wenn man glaubt, das gibt es nicht, fahr nach Asien, die belehren dich eines besseren. Wie wir seit der Autofähre von Koh Lanta wissen. :->

    Many goo sunshei to Austria (no, not Australia).

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Bitte lieb sein. Danke :-)