Sonntag, 18. Dezember 2011

Ayuttaya, und: Spiel mit mir.

Liebe Leser,

langsam werde ich warm mit diesem Land. Der erste Kultur-Flash scheint ueberstanden.

Heute waren wir in Ayuttaya. Ich wollte das ja unbedingt sehen und bereue es keine Sekunde, dass ich diese Tour gemacht habe! Die Spuren der Flut sind aber unuebersehbar. In Bangkok selbst erinnern - auch in meiner Strasse - Sandsaecke an das Passierte und bereits in den Vororten im Norden, steht teilweise noch das Wasser, und an den Hausmauern ist der teilweise meterhohe Wasserstand von vor ein paar Wochen auch noch zu sehen. Es ist sehr dreckig und es liegt wirklich viel Geruempel herum.

Unser Guide sagte heute, dass wir uns eine gute Zeit ausgesucht haben, weil manche Tempelstaetten wirklich erst seit wenigen Tagen wieder besuchbar sind. Bei unserem ersten Stopp hatten wir 2 m neben dem Tempel noch das stehende Wasser.

Die Armut, in der die Menschen hier leben, ist fuer mich neu. Sowas hab ich noch nie gesehen und man moechte am liebsten aussteigen und den Menschen ein paar hundert Baht in die Hand druecken, wenn man sieht, dass ihr Haus kaputt ist und sie unter provisorischen Barracken neben der Strasse (!) ihr "Bett" aufgebaut haben. Auch in Bangkok leben ganze Familien auf der Strasse, ihren spaerlichen Hausrat haben sie am Strassenrand "aufgebaut".

Ayuttaya war toll. Bilder mochte mein Rechner heute gar nicht - kann ich hoffentlich bald mal nachreichen :-((. Und es war auch gut, dass ich so gut abgesichert war (besonders gegen Muecken!), dort kreucht und fleucht allerlei Getier, grad nachdem das Wasser ueber weite Landstriche noch lange nicht abgeronnen ist, ist Hygiene, Vorsicht und Aufmerksamkeit hier gaaaaanz wichtig. Es ist auch sicher kein Fehler, dass ich meine Route geaendert habe, auch wenn es - theoretisch - schon moeglich gewesen waere, wie geplant zu reisen.

Langsam werde ich auch mit dieser Stadt warm. Ich glaub ich weiss, wie ich diese stinkende, laute Lady knacken kann. Man muss mit dem Tempo der Stadt ganz einfach mitgehen. Sie mit Schmaeh packen und der Schnelligkeit, die sie einem entgegenknallt, einfach mitlaufen (betrifft nicht nur das - wirklich gefaehrliche - Ueberqueren der Strassen!). Langsam komme ich wirklich hier an. Heute das erste Mal Thai Food gegessen und es ist - trotzdem ich heute morgen den obligatorischen Schnaps vergessen habe - nichts passiert. Dem Kreislauf geht es langsam auch immer besser. Von anderen Touris habe ich mir den desinteressierten Gesichtausdruck und die dazugehoerige abwinkende "Nein Danke"-Handbewegung gegen nervige Tuktuk-Fahrer abgeschaut. Die Tricks der Einheimischen hab ich auch schon durchschaut, zumindest ein bisschen. Mit dieser Stadt muss man spielen und langsam checke ich die Regeln.

Heute abend treff ich mich mit einem Chilenen, der auch alleine reist, auch frisch angekommen ist und heute u.a. mit in meiner Reisegruppe war. Wir werden uns durch das Thai-Food essen und meine Snickers Fritters suchen. Die Khao San Road kriegt hiermit eine 2. Chance. :-)

Morgen steht der Koenigspalast auf dem Programm, noch ein Highlight hier (lange Kleidung und geschlossene Schuhe sind Pflicht) und am Abend geht es auch schon wieder ab auf den Flughafen, ich reise in den Norden nach Chiang Rai. Dort wird es dann ein bissl ruhiger und beschaulicher...

LG
Kathi

PS. Ich bewohne uebrigens mein Penthouse noch immer alleine. :-D

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